C6 Filmanalyse II – die Themensequenz „Saatgut“

Der Film widmet sich verschiedenen Themen: Tierhaltung, Düngemittel, Anbau von Futterpflanzen durch internationale Konzerne, alternative Landwirtschaftsformen. In einer Sequenz, die im Folgenden genauer vorgestellt wird, wird das Thema Saatgut aufgegriffen.

Auch in der bioökonomischen Forschung spielt das Thema Saatgut eine große Rolle. Hier geht es unter anderem um gesellschaftliche und ökonomische Fragen: Führt die Verbreitung von Hochleistungssaatgut zu einer Verarmung der Sortenvielfalt? Ist es für die Zukunft einer nachhaltigen Landwirtschaft wichtig, dass Saatgut offen für Weiterzüchtung und Vermehrung ist, man also auf Sortenschutz und Hybridzüchtungen verzichtet?

Im Film werden zwei Schauplätze gezeigt:

a) Das Saatgut-Forschungszentrum des Unternehmens Bayer CropScience, wo Hybrid-Saatgut mit bestimmten Eigenschaften entwickelt wird.

b) Eine Saatgut-Bank in Balasore (Indien), wo traditionelles Saatgut aufbewahrt und an Bauern ausgegeben wird.

Kommentar von Valentin Thurn: „Das Hybridsaatgut ist zwar besonders ertragreich, aber der große Nachteil für die Bauern ist, dass sie es nicht selbst vermehren können. Sie müssen es jedes Jahr neu kaufen. Mit den Hybriden werden sie also vollkommen abhängig von den Konzernen. Dennoch sind die Hybride weltweit auf dem Vormarsch.“

Kommentar von Valentin Thurn: „Der Unterschied ist frappierend. Das Hybridsaatgut ist offensichtlich ein völliger Ausfall. Das traditionelle Saatgut der Bauern hat die Überschwemmungen dagegen gut überstanden. Den flutresistenten Genreis von Bayer gibt es bis jetzt noch nicht. Aber traditionelle Sorten, die an Überschwemmungen angepasst sind, gibt es hier in Indien schon seit Jahrtausenden.“

Kommentar von Valentin Thurn: „Saatgutbanken wie diese gibt es inzwischen in vielen indischen Dörfern. Mich beeindruckt der Stolz der Bauern auf ihre Unabhängigkeit. Aber das passt den Konzernen überhaupt nicht in den Kram. Denn wenn die Bauern weniger Hybridsaatgut kaufen, brauchen sie auch weniger Pestizide und vor allem viel weniger Dünger.“

Die Filmsequenz als Vorlage für eine Erörterung

Problemstellung/Frage: Wie können die Ernteerträge bei einer wachsenden Bevölkerung gesteigert werden?

These: Im Labor entwickeltes Hybrid-Saatgut bietet eine Lösung, denn die Erträge sind höher als bei herkömmlichem Saatgut.

Gegenthese: ................................................................................................................................................. .......................................................................................................................................................................

Schlussfolgerung: ........................................................................................................................................ .......................................................................................................................................................................

Aufgaben

1) Untersucht anhand der Bilder und Voice-Over-Kommentare, welche Bedeutung die Frage nach dem Saatgut mit Blick auf die Ernährung einer wachsenden Weltbevölkerung hat. Beachtet dabei Aspekte wie Eigenschaften, Vielfalt, Kosten und Verfügbarkeit.

2) Vergleicht die ausgewählten Filmbilder: Was wird gezeigt, wie wirkt die jeweilige Situation? Beachtet auch Licht, Farben und Kleidung der beteiligten Personen.

3) Untersucht die Kommentare von Valentin Thurn. Welche Rolle nimmt er ein? Wie ist die Sprache? Bleibt er neutral oder bezieht er Position?

4) Ihr kennt aus dem Deutschunterricht die Textform einer Erörterung, die dem Aufbau Problemstellung – These – Gegenthese – Schlussfolgerung folgt. Diskutiert, ob solch ein Format auch in dieser Filmsequenz eine Rolle spielt.